Was ist Gender & Diversity-Theater?

Das Gender & Diversity-Theater ist eine innovative Trainingsmethode zur Sensibilisierung für Vielfalt und Unterschiede sowie zur Erweiterung und Stärkung von Gender & Diversity-Kompetenzen. Anders als bei theoretischen Vorträgen bietet diese theaterbasierte Methode allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer Hochschule die Möglichkeit, Situationen aus dem Arbeitsalltag neu zu betrachten – nämlich durch die Gender & Diversity-Brille. Diese veränderte Perspektive auf Altbekanntes ermöglicht, neue Handlungsoptionen schon innerhalb des Trainings in reale Situationen umzusetzen und auszuprobieren. Damit wird ein manchmal schwieriges Thema durch die Theaterszenen sichtbar. Und erlebbar. Durch Zusehen, gezieltes Verändern und praktisches Üben werden bloße Ideen zur Veränderung real – die Trainings wirken nachhaltig im Alltag der Teilnehmenden.


Wie funktioniert Gender & Diversity-Theater?

Ausgangspunkt sind vorab definierte Szenen, in deren Zentrum spezifische Personengruppen stehen, wie z.B. Lehrende, Führungskräfte aus Wissenschaft und Verwaltung – oder GleichstellungsakteurInnen. In den Trainings stehen die professionellen SchauspielerInnen von SCOUT (Roberto Hirche und Team) für die Darstellung dieser Szenen zur Verfügung. Die Szenen können direkt durch die Teilnehmenden verändert werden. Die Schauspieler setzen die Vorschläge sofort um und die Teilnehmenden können sehen, wie sich die Szene unter den neuen Vorgaben entwickeln könnte. Die neu entstandenen Szenen werden analysiert. Dieser Prozess wird moderiert. Die SchauspielerInnen fungieren als SCOUTE (= Stellvertreter) für spezifische Personen, z.B. „die Professorin“, “der Doktorand”, „die Gleichstellungsbeauftragte“ oder „die Sekretärin“. Die Teilnehmenden des Workshops, die diesen Gruppen angehören, können nun an Stellrädchen Ihres eigenen SCOUTen drehen, um so verschiedene Verhaltensweisen auszuprobieren. Einen noch größeren Mehrwert bekommt diese interaktive Methode, wenn Teilnehmende auch selbst anstelle ihres SCOUTen treten, um so die Veränderung der Szene – und den Erfolg der vorgeschlagenen Handlungsweise –„am eigenen Leib“ zu erfahren. Unabhängig davon, ob die Teilnehmenden die Regie übernehmen oder selbst in Rollen schlüpfen: Die Trainings bieten allen die Möglichkeit, ein für siestimmiges, gender- und diversitygerechtes Verhalten zu erarbeiten, das sie leicht in ihren Arbeitsalltag übernehmen können.


Wer kann davon profitieren?

Diese Methode ist für jede Zielgruppe geeignet, die sich auf eine neue, interaktive und unterhaltende Weise mit dem Thema Gender & Diversity auseinandersetzen möchte, oder aufgrund einer hohen Vielfalt der Gruppenmitgliedern muss. Bedarf kann z.B. entstehen in intrnational zusammengesetzten Arbeitsgruppen. Interessant ist die Methode obendrein für alle, die eigene Handlungsmuster auf den Prüfstand stellen möchten. Im Gender & Diversity-Training kann auf spielerische und zugleich effiziente Weise eine Sensibilisierung erzielt werden. Für Vielfalt, für unterschiedliche Interessen und verschiedene Bedürfnisse. Es gibt viele Stereotype. Die meisten davon sind unbewusst. Gerade dadurch bestimmen sie unser Verhalten, ohne dass wir Einfluss darauf haben. Das Gender & Diversity-Theater macht diese Stereotype sichtbar und eröffnet so neue Handlungsweisen. Jeder Mensch trägt handlungswirksame Bilder mit sich herum. Wir laden Sie ein, diese Bilder zu hinterfragen, Verhaltensweisen zu durchschauen und Muster zu durchbrechen.


Wie läuft ein Training konkret ab?

Die Trainings werden mit den VeranstalterInnen gemeinsam geplant. Gemeinsam klären wir den genauen Bedarf. Neben der Auswahl der Szenen (aus einem vorhandenen Repertoire oder für die jeweilige Zielgruppe neu entwickelt) wird festgelegt:

  • in welcher Form und in welchem Umfang eine theoretische Einführung in Gender & Diversity stattfindet,
  • wie die Moderation gestaltet werden soll,
  • welchen Umfang das praktische Training haben soll und
  • wie die im Workshop gesammelten Erkenntnisse und Lösungswege festgehalten werden.

Im praktischen Teil dieses Trainings selbst werden diese Szenen vorgeführt und diskutiert. Die Teilnehmenden können alternative Vorgehensweisen für die SCOUTe vorschlagen und den Erfolg sofort sehen. In einem möglichen dritten Schritt können Teilnehmende auf eigenen Wunsch selbst in die Szenen einsteigen, um direkt Erfahrungen zu sammeln und um sich und ihre Ideen auszuprobieren. Von den Versuchen profitieren sowohl die Akteure als auch die verbal eingreifenden Teilnehmenden.

 

Das Konzept für das Gender & Diversity-Training wurde gemeinsam entwickelt vom Referat für Gleichstellung und Familienförderung der Universität Konstanz (Doris Hayn und Marion Woelki) und dem SCOUT-Team.

 

 





# Roberto Hirche | SCOUT-Methode | Reichenaustr. 14c | 78467 Konstanz #